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26.07.15 –
Vollzählig fanden sich die Mitglieder der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zum Ortstermin Regionalbahnhof in Merklingen ein. Neben dem Hauptakteur und profunden Kenner der Materie Herrn Gerhard Maier aus Laichingen konnte Fraktionsvorsitzender Dr. Robert Jungwirth auch Kreistagskolleginnen der SPD, Gemeinderätinnen aus Laichingen und Merklingen und eine stattliche Anzahl interessierter Bürgerinnen und Bürger der Laichinger Alb begrüßen.
Ziel der Veranstaltung war es, zum einen den Standort des angestrebten Bahnhalts vor Ort zu besichtigen und zum anderen den Kenntnisstand der Kreistagsmitglieder zu vertiefen und neue Argumente und Entscheidungshilfen zu bekommen. Referent Gerhard Maier zeigte anhand der vor einem Jahr veröffentlichten Daten der Potentialanalyse auf, wo die Knackpunkte für das Projekt liegen. So seien bei der engen Fahrplantaktung der Deutschen Bahn auch ohne den Bahnhalt Merklingen Verspätungen vorprogrammiert und deshalb schnellere Regionalzüge eine betriebliche Notwendigkeit. Warum die Mehrkosten dieser Züge dann ausschließlich auf den 3-minütigen Halt in Merklingen gerechnet werden, sei deshalb grundsätzlich in Frage zu stellen.
Vor Ort stellte er den voraussichtlichen Standort des Bahnhalts vor und erläuterte, dass momentan die Realisierung des Bahnhalts aus bautechnischer Sicht noch problemlos möglich sei. Auf die Frage, ob der Bahnhalt bei einer entsprechenden Planung auch noch zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden kann, stellte Maier klar: „Ein Bau des Regionalhalts Merklingen während des laufenden Bahnbetriebs ist ausgeschlossen. Denn hierfür müsste ein Haltegleis mit Bahnsteig in dem ca. 20 Meter breiten Streifen zwischen Autobahn und Bahnlinie vollständig neu gebaut werden, was enorme Erdbewegungen und Bauarbeiten erfordert. Dass die Bahn für die erforderlichen Bauarbeiten über einen mindestens sechswöchigen Zeitraum den kompletten Schienenfernverkehr auf andere Strecken umleitet ist illusorisch.“ Dass ein Bahnhalt Merklingen nicht nur aus ökologischen Gründen Sinn macht, sondern auch auf Jahrzehnte hinaus ein enormer Standortfaktor für die Laichinger Alb und auch darüber hinaus z. Bsp. für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb hat, machte die Wortmeldung von Chris Baumeister, gebürtiger Westerheimer, deutlich: „Als junger Ingenieur habe ich vor vier Jahren eine Beschäftigung in Stuttgart aufgenommen. Als Pendler war ich täglich zwischen 2 ½ bis 3 ½ Stunden mit dem Auto unterwegs, mit der täglich Unsicherheit der Straßenverkehrsentwicklung. Nach wenigen Monaten bin ich deshalb nach Stuttgart umgezogen. Ein Bahnhalt Merklingen würde für mich die Möglichkeit bringen in meiner Heimat zu wohnen und trotzdem meinen Beruf in Stuttgart auszuüben“. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der informativen Veranstaltung fasste Fraktionsvorsitzender Dr. Robert Jungwirth wie folgt zusammen: „Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen ist von der Sinnhaftigkeit des Bahnhalts Laichinger Alb überzeugt. Auch wenn die Machbarkeitsstudie nicht so ausfallen sollte, wie wir uns das erhoffen, werden wir uns dafür einsetzen, dass der Bahnhalt trotzdem planerisch umgesetzt wird und soweit möglich bereits jetzt die zwingend notwendigen baulichen Vorarbeiten durchgeführt werden. Ziel muss es sein, dass eine spätere Realisierung des Bahnhalts möglich bleibt“.
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