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13.06.23 –
Die Grünen-Abgeordneten Marcel Emmerich (Bundestag) und Michael Joukov (Landtag) haben gemeinsam das Sappi-Werk in Ehingen besucht. Auf dem Programm standen ein Austausch zur politischen Situation und der wirtschaftlichen Lage der Papier- und Zellstofffabrik sowie ein Betriebsrundgang, zu dem sich auch Grünen-Mitglieder aus dem Kreisverband Alb-Donau angemeldet hatten.
Maik Willig, Geschäftsführer des Ehinger Werks, und Heiko Schepers, Leiter der Zellstoffproduktion und des Kraftwerks, stellten die Produktion vor.
Sappi lege besonderen Wert auf nachhaltige Prozesse und Kreislaufwirtschaft, erklärte Willig: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Südafrika orientiere sich hierbei an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. In Ehingen werden jährlich rund 280 000 Tonnen Feinpapiere hergestellt - gestrichenes Papier im Bogen- und Rollenformat sowie Spezialpapiere. Auch 150 000 Tonnen Zellstoff produziert die Fabrik mit rund 530 Mitarbeiter*innen. „Produkte, die beispielsweise für Warenetiketten und Verpackungen genutzt werden und jedem aus dem eigenen Haushalt bekannt sind“, erklärte Willig.
Die Produktion hat wie alle Papierwerke einen hohen Energiebedarf: Sappi betreibt dafür ein eigenes Kraftwerk, das Biomasse verbrennt: Zu 87 Prozent Abfallprodukte aus der eigenen Produktion, beispielsweise die Laugen und Baumrinden. „Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Ausbau erneuerbarer Energien schnell vorankommt“, sagte Willig: Ohne eine Beschleunigung der Bau- und Genehmigungsverfahren fürchte er instabile Netze.
Im Austausch mit den Politikern ging es auch um den Wunsch nach langfristiger Planungssicherheit als entscheidenden Faktor für die internationale Wettbewerbsfähigkeit und um das Thema Bürokratie. Mit Blick auf die Situation der Papierindustrie in Deutschland sagte Willig, dass Sappi in Ehingen als Teil eines internationalen Konzerns „gut aufgestellt“ sei. Anderen Unternehmen gehe es da angesichts der starken Preissteigerungen nicht so gut.
Beim einstündigen Rundgang durch die Produktion bekamen die Abgeordneten Marcel Emmerich und Michael Joukov einen ersten Eindruck der Fabrik und mit riesigen Silos, Werkhallen, Maschinen und unzähligen Papierrollen und -stapeln.
Marcel Emmerich sagte nach dem Besuch: „Sappi ist als energieintensives Unternehmen auf eine stabile Energieversorgung und preiswerte Energiepreise angewiesen. Deswegen ist es wichtig, dass der eingeleitete Push für mehr erneuerbare Energien weitergeht, denn der Strom aus Erneuerbaren ist unschlagbar günstig. Kurzfristig schafft das aber nicht genug Abhilfe und daher braucht es auch einen subventionierten Industriestrompreis als Baustein zur Bewältigung der durch den russischen Angriffskrieg ausgelösten Energiekrise.“
„Ein Industriestrompreis würde für Planungssicherheit sorgen und Investitionen ermöglichen“, sagte Michael Joukov: „Darüber hinaus muss endlich untersucht werden, wie viel Biomasse in BW anfällt und genutzt werden kann - diese Daten gibt es in Österreich, aber noch in keinem deutschen Bundesland. Mein Gefühl sagt, dass noch etliches an Potenzial da wäre, aber das sollte wissenschaftlich erhoben werden.“
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