Archiv OV Langenau

Mitgliederversammlung mit Nachwahl 3. Ortsvorstand

18.07.24 – von Kai-Uwe Berroth –

Aufgrund des Rücktritts von Christian Stängle fand am 18.07.2024 bei unserem Ortsverein die Nachwahl für ein Jahr von einer/m 3. Ortsvorstand statt. Wegen unserem Grünenstatut klärten wir zuerst ab, ob es Nominierungen/Kandidaturen von Mitgliederinnen gab. Da dies der Fall war, und keiner der Mitglieder auf eine eigene Kandidatur bestand, könnten wir die Diskussion, ob alle Geschlechter gewählt werden dürfen, schnell beenden.

Nach einer ausgiebigen Befragung der Bewerber wurde eine Wahlkommission bestimmt, und es fand der eigentliche Wahlgang statt. Diesen gewann Arkan Hashemi mit über 80% der Stimmen.

Arkan Hashemi wurde 2007 in Syrien geboren und floh mit ihrer Familie 2016 nach Deutschland. Aktuell ist sie Schülerin an der Gemeinschaftsschule Langenau, Stand 18.07.2024 in der 9. Klasse, mit dem Ziel des Abiturs. Langenauer Schüler konnten sie letztes Jahr als Mitglied des 8er-Rats kennen lernen. Sie hat unsere Partei aktiv beim Europa- und Kommunalwahlkampf 2024 unterstützt. Daneben ist sie Mitglied bei Greenpeace und besucht Fridays for Future-Aktionen.

Arkan landete mit ihrer Familie, die mittlerweile 8 Köpfe hat, bei der Ankunft in Deutschland im Asylheim, in einem Zimmer für die ganze Familie. Ihre Eltern waren bemüht möglichst schnell Geld zu verdienen, um ihre Familie möglichst schnell aus dem Zimmer heraus zu bekommen, weswegen sie jeweils nur einen Deutschkurs besucht haben, und seither arbeiten sind. Arkan hat im Gegensatz erstmal 3 Jahre lang Vorbereitungsklassen (VKL) für Kinder ohne Deutschkenntnisse besucht, und fungiert heute als Dolmetscher ihrer Eltern bei z.B. Arztbesuche.

Auf die Fragen, was sie als Vorstand ändern würde, antwortete sie, dass das Programm überarbeitet werden muss, um die Jugend in Langenau zu begeistern. Social Media sei natürlich wichtig und auch gute Werbeplakate seien nicht schlecht, aber wichtig ist ihr einfach, dass wir Präsenz zeigen, was sie seit der Europa- und Kommunalwahl vermisst.

Angelika Musser fasste dazu das Webinar vom 17.07.24 zusammen, dass die auch eines der Erkenntnisse der Bundespartei ist, dass wir mehr Bürgernähe wieder brauchen, und dass die Bundespolitiker wieder vermehrt in die Kreisverbände kommen sollen.

Auf die Fragen, was Arkan als kritische Punkte bei den Grünen sieht, antwortete sie, dass sie in Social Media vermehrt die Kritik wahrgenommen hat, dass wir Grünen von vielen Unternehmen unterstützt werden, und dass es Parteien geben, die da unabhängiger seien. Auch die Waffenlieferungen an die Ukraine wird oft kritisiert, und hier schließt sie sich den Kritiker an, Arkan Hashemi ist gegen Waffenlieferungen in die Ukraine. Insgesamt hätte unser Programm aber viele gute Punkte drin, nur gelingt es uns nicht, darauf die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu legen.

Nikolai Palaoro fragte Arkan, was mit ihrem Familienhintergrund ihre Meinung zu den massiven Kürzungen von Erwachsenen-Sprachkurse durch Innenminister Fäser (SPD) ist. Arkan erzählte dann obere Familiengeschichte im Detail, und meinte, dass unter solchen Kurzungen die Leute leiden, die eh schon wenig haben. Nikolai ergänzte darauf hin, dass die 500 Mio. € stattdessen in Verbrechensbekämpfung investiert werden sollen.

Da wir kurz auf ein Mitglied für die eigentliche Wahl gewartet haben, drifteten wir anschließend etwas im Thema ab. Nikolai Palaoro gab als nächstes großes Ziel die Bundestagswahl nächstes Jahr an, und stellte dabei fest, dass die nächsten planmäßigen Vorstandswahlen kurz davor im August 2025 stattfinden sollen. Angelika Musser berichtete, dass wir viele neue Mitglieder, auch im Ortsverband haben, die aber bisher auf keiner Mitgliederversammlung waren, und mit denen der Ortsvorstand auch noch keinen Kontakt hatte. Christian Stängle berichtete, wie er anfangs Leute direkt auf der Straße angesprochen hatte, ob sie nicht die Grünen beitreten wollten. Seiner Meinung nach ist dies auch heute wieder erforderlich. Er sagte auch, dass er über die Social Media-Arbeit von Martin Eppler und Kai-Uwe Berroth beim vergangen Kommunalwahlkampf froh war. Anschließend kam die Allgemeine Frage auf, ob irgendjemand einen aktiven Wahlkampf der AFD im Wahlbezirk wahrgenommen hatte. Keiner hatte etwas mitbekommen, aber Martin Eppler wies darauf hin, dass der AFD-Auftritt massiv die Social Media-Realität junger Menschen beeinflusst. Nikolai Palaoro brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass eine junge Ortsverbandvorsitzende ganz natürlich sich an Langenauer Schulen bewegen kann, und dort neue Mitglieder gewinnen kann. Matthias Cöster sprach dann an, dass er sich mit Social Media überhaupt nicht auskennt, und wir dringend einen Ortsverbandvorsitzenden brauchen, der hier Kompetenzen hat. Auch will der Alb-Donau-Kreisverband jetzt mehr Gelder für Social Media ausgeben, und eventuell einen Social Media-Referenten einstellen. Von der Landesgeschäftsstelle gibt es hier freie Hand, wer etwas machen will, soll es nur wenn möglich im Verbund mit anderen Kreisverbände machen. Ihm persönlich fehlen hier klare Vorgaben, aber das seien nun mal unsere Strukturen, die sich aus unserem Basisdemokratischen Ansatz ergeben.

Als nächstes hat Mattias Cöster von der anstehenden Kreismitgliederversammlung am 18.09.24 in Blaubeuren berichtet. Hier steht die gemeinsame Wahl eines Bundestagskandidaten für die Wahlkreise Ulm und Alb-Donau-Kreis an. Marcel Emmerich (MdB) kandidiert wieder, aber es kann auch jeder/s Grünenmitglied aus diesen Wahlkreise gegen ihn antreten, so wie zuletzt Nikolai Palaoro als Landtagskandidat. Kandidaten hierfür müssen mindestens 18 Jahre alt sein, und die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Des Weiteren werden Delegierten für die Landesdelegiertenkonferenz (LDK) und die Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) gewählt. Hierfür kann jeder ab 16 kandidieren, allerdings dürfen zur Landeswahlversammlung (Aufstellung der Landesliste für den Bundestagwahlkampf) nur min. 18-jährige deutsche Staatsbürger. Am nachfolgenden Tag kommt Marcel Emmerich zum ersten Besuch zur Langenauer Bürgermeisterin Daria Henning. Vom Ortsvorstand wurde kritisiert, dass dieser Besuch ohne vorherige Abstimmung mit den GUL-Gemeinderäte oder ihnen ausgemacht wurde. Mittlerweile ist der Ortsvorstand mit zu dem Termin mit Frau Henning eingeladen worden. Marcel Emmerich plant zusätzlich einen Besuch bei einem lokalen Betrieb ein, wir hatten ihm aber bis zur Mitgliederversammlung noch keinen Vorgeschlagen. In der Mitgliederversammlung viel uns kein größerer Vorzeigebetrieb ein, wo Marcel Emmerich nicht schon war, bis wir schließlich auf dem Biohof vom Georg Weith gelandet sind, was größeren Zuspruch in der Mitgliederversammlung fand. Anschließend findet vermutlich um 17:30 eine Mitliederversammlung mit Marcel Emmerich in Langenau statt. Insgesamt wurde die Kommunikation bemängelt, z.B. eMails, aus denen nicht hervor geht, wer alles im Verteiler ist, fehlende Abstimmung mit den Akteuren vor Ort, Signal-Gruppen, die nur einmal bekannt gemacht wurden, aber nicht mehr bei Neumitglieder seither. Matthias Cöster will sich kundig machen, wie wir diese Signalgruppen wieder bewerben können, ohne dass Nichtmitglieder auch reinkommen. Insgesamt wurde auch festgestellt, dass es zu viele Kommunikationswege innerhalb der Partei gibt.

Angelika Musser lenkte die Diskussion auf die Frage zurück, wie wir Kontakt mit den Neumitgliedern aufnehmen. Matthias Cöster berichtete darauf hin, dass Michael Joukov (MdL) mit jedem Neumitglied vom Kreisverband Ulm essen geht. Daraufhin begann eine Diskussion, ob Michael Joukov nicht auch unser Landtagsabgeordnete ist, und deswegen auch mit allen Neumitgliedern vom Alb-Donau-Kreisverband essen gehen kann.

Die Diskussion wurde schnell beendet, als das Mitglied, auf den wir gewartet hatten, wieder zurück war. Martin Eppler wurde zu Wahlkommission ernannt. Die Wahl wurde durchgeführt, Arkan Hashemi bekam über 80% der Stimmen und nahm die Wahl an.

Nach der Wahl wurde Christian Stängle für seine jahrzehntelange Führung der Langenauer Grünen gedankt, und Christian Stängle berichtete aus der Geschichte von unserem Ortsverband. Christans Schlusswort an uns war, dass er hofft, dass wir als Gemeinschaft nicht die Flinte ins Korn werfen. Siegfried Folusewytsch ergänzte, dass seines Wissens jetzt auch die GUL einen Antrag zur Renaturierung von Moore gestellt hat, einem der Herzensanliegen von Christian.

Nach Christian seiner Abschiedsrede kamen wir auf die Bauernproteste von Anfang des Jahres zu sprechen, und Christians Bruder merkte an, warum wir eigentlich keine Werbung mit unseren Errungenschaften für Bauer Werbung machen, z.B. Solarkraft auf Bauerhöfe, Pachterträge von Windenergieanlagen oder so genannte Biogasbauern. Die Idee wurde für prinzipiell gut befunden, aber wir fanden noch keinen Veranstalter, zu dem vielleicht auch kritische Bauern gehen würden. Ein Hinweis war, dass viele Jungbauen öfters einen Bauwagen 17 in Langenau besuchen würden.

Matthias Cöster hat noch angekündigt, dass 2025 vorrausichtlich Langenau der Austragungsort vom Grünen Neujahrsempfang der Kreisverbände Ulm und Alb-Donau-Kreis sein wird. Voraussichtlich etwa 100 Gäste.

Zuletzt wurde diskutiert, dass die Mitgliederversammlung im August wegen den Sommerferien ausfällt, und im September nicht in der ersten Woche stattfinden kann, weil die Ferien bis zum 08.09.2024 gehen (Persönliche Meinung von Kai-Uwe Berroth, damit ist vermutlich der 19.09.24 17:30 mit Marcel Emmerich unser nächster Termin). Und Kai-Uwe Berroth wurde beauftragt, einen Bericht zur Nachwahl der Heimatrundschau und der Südwestpresse zur Verfügung zu stellen.

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